Europas zivile Rettungsorganisationen weisen FRONTEX-Vorwürfe zurück

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieses Statements weisen diese Vorwürfe entschieden zurück. Die Anschuldigungen verdrehen die Tatsachen. Menschen fliehen nicht, weil es Schleppernetzwerke gibt. Es gibt Schleppernetzwerke, weil Menschen fliehen. Nur legale Einreisewege in die EU können das Geschäft der Menschenhändler unterbinden.

Fabrice Leggeri formuliert es als Vorwurf, dass NGOs inzwischen 40 Prozent der Rettungen (Quelle: EUNAVFOR MED Bericht) übernehmen. Eigentlich zeigen diese Zahlen doch vor allem, dass die EU hier ihrer Verantwortung nicht nachkommt. Zivile Seenotrettung ist nur nötig, weil es für Schiffbrüchige keine Hilfe von staatlicher Seite gibt. Es ist zynisch, nun ausgerechnet jene Organisationen zu diskreditieren, die Menschen auf hoher See retten. Unser Mandat unterscheidet sich ganz klar von dem der Polizei- und Militäroperationen im Einsatzgebiet. Unsere Crews sind nicht vor Ort, um Schleppernetzwerke zu zerschlagen, sondern um humanitäre Hilfe zu leisten, wie unser gemeinsamer Code of Conduct zeigt.

Es gibt, anders als von Leggeri behauptet, keine Bemühungen in Richtung legaler Einreisewege. Das Schließen der Balkanroute, der EU-Türkei-Deal sowie die Ausbildung der Libyschen Küstenwache sind Maßnahmen, die die Migration nach Europa verhindern und damit die Not und Unsicherheit von Flüchtenden verschärfen. Anstatt legale Einreisemöglichkeiten zu bieten, werden Flucht und Flüchtende kriminalisiert.

Wir – tausende private Spender*innen, ehrenamtliche Retter*innen und Unterstützer*innen – verteidigen die europäischen Werte, indem wir aktiv etwas gegen den Missstand auf dem Mittelmeer unternehmen! Langfristig kann die Versorgung Schutzbedürftiger an Europas Grenzen nicht Aufgabe der Zivilgesellschaft bleiben.

Sea-Watch · Jugend Rettet · Alarmphone · Mission Lifeline · Borderline Europe · CADUS

Alarmphone on X

⁨🆘 from 5 people on #Rhodos, #Greece!

They report that they have been stuck on the island for 2 days, so far no help arrived. 1 person among them is in a severe medical emergency situation & needs medical assistance NOW!
@HellenicPolice & @HellenicCoastGuard are informed.⁩⁩

⚫ Shipwreck off #Libya

On 15 November, Alarm Phone was alerted to 30 people in severe distress when fleeing from Libya. We lost contact to the boat & had to learn later that they shipwrecked. According to the so-called Libyan coastguard, 17 people survived while 13 are missing.

⚫️ Another shipwreck off #Tunisia: A survivor told us they departed #Sfax on the evening of 8.11. with 51 other people in an 8-meter-long boat. After struggling with engine problems, the boat capsized on Friday noon due to harsh weather conditions. 1/3

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