Weekly Report: Das Neue Jahr beginnt mit mehr als insgesamt 60 Toten in der Ägäis und in Ceuta (Spanien)

Zweiwöchentlicher Bericht des Alarmphones, 28. Dezember 2015 – 10. Januar 2016

Das Neue Jahr ist gerade mal ein paar Tage alt und bereits sind mindestens 58 Menschen, beim Versuch das Ägäische Meer zu überqueren, gestorben. Letztes Jahr wurden über eine Million Menschen registriert, die Europa über den Seeweg erreichten. Diese Menschen hatten keine andere Möglichkeit nach Europa zu kommen als die Überquerung des Mittelmeeres. Mehr als 3‘750 ertranken dabei. [2] Am 2. Januar 2016 wurden wir Zeugen des ersten Todesfalles des Jahres im Ägäischen Meer: ein zweijähriger Junge fiel über Bord als das Boot auf die Felsen vor der griechischen Insel Agathonisi aufschlug. Wir waren in Kontakt mit dem Boot bei dessen Überquerung des Meeres. [3] Dieser Tod erinnert uns an Aylan Kurdi und alle anderen Kinder, die im Jahre 2015 starben, aber auch an alle diejenigen, die noch immer jeden Tag ihr Leben riskieren. Am Dienstag, dem 5. Januar, wurde das Alarmphone wiederum Zeuge von mindestens 34 Menschen, die vor der türkischen Küste ihr Leben verloren, darunter viele Kinder. Mindestens zwei Boote kenterten am frühen Dienstagmorgen wegen extrem hohem Wellengang. Die türkische Küstenwache kam zu spät um alle Passagiere zu retten.

Aber nicht nur in der Ägäis, auch im westlichen Mittelmeer kam es in den letzten Wochen wiederholt zu Versuchen, die militarisierten Grenzzäune zu den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla zu überqueren. Wieder versuchten hunderte von Reisenden nach Europa zu gelangen, indem sie über die Zäune klettern oder selbige schwimmend umgingen. In der Nacht vom 3. Januar ertranken dabei mindestens drei Menschen. Viele andere wurden durch marokkanische Streitkräfte gewaltsam aufgehalten. Andere Reisende wurden von der spanischen Guardia Civil zurückgedrängt, nachdem sie erfolgreich die Blockade überwunden hatten. [4]

Angesichts dieses aggressiven Verhaltens ist es erstaunlich, wie viele Reisende, selbst in Wintermonaten, erfolgreich die europäischen Ufer erreichen. Trotz der verzweifelten Versuche der Europäischen Union, die zerfallenden Grenzregime wieder zu stabilisieren, haben wir den Eindruck, dass nicht die Grenzschutzbeamten oder Frontex-Mitarbeiter, sondern nur das schlechte Wetter die Menschen davon abhält, die Meeresgrenzen zu überqueren und sich zu den griechischen Inseln zu begeben.

Jedoch bleiben diese Reisen für jeden Einzelnen lebensbedrohlich. Somit wird das Alarmphone auch im Jahr 2016 nicht aufhören gegen die tödlichen europäischen Grenzen zu kämpfen. Kein Kind und kein Erwachsener müsste sein Leben auf hochseeuntauglichen Schiffen riskieren, wenn sichere Wege nach Europa geöffnet würden.

 

Zusammenfassung der Fälle

In den vergangenen zwei Wochen gingen beim Alarmphone 58 Notrufe ein. Von diesen ereigneten sich 57 im Ägäischen Meer und einer im westlichen Mittelmeer. Zusammenfassungen und Links zu den einzelnen Berichten finden Sie weiter unten.

 

Westliches Mittelmeer

Am Samstag, 2. Januar 2016 um 09:15 Uhr, kontaktierte eine Ansprechperson das Alarmphone von einer marokkanischen Telefonnummer aus. Wir wurden über ein Boot informiert, dass Tangier/Marokko um 02:00 Uhr verließ. An Bord waren 11 Menschen, darunter auch Frauen. Wir konnten die Reisenden nicht direkt erreichen, kontaktierten jedoch die spanische Rettungs-Organisation Salvamento Maritimo (S.M.) um 09:50 Uhr und gaben ihnen die Telefonnummer der Reisenden weiter. Gerade mal 90 Minuten später wurden wir von der Kontaktperson informiert, dass die Reisenden vom Salvamento Maritimo. gerettet wurden und sicher in Spanien angekommen sind (siehe: http://watchthemed.net/index.php/reports/view/400).

 

Ägäisches Meer

Am Montag, 28. Dezember 2015, wurde das Alarmphone über drei Gruppen mit mindestens 230 Reisenden alarmiert. Diese befanden sich auf der griechischen Insel Farmakonisi und kamen nicht weiter. Eine weitere Gruppe von etwa 70 Reisenden war auf der griechischen Insel Pasas gestrandet. Während die Reisenden auf Pasas abgeholt und von der Chios Refugee Support Group rechtzeitig nach Chios gebracht wurden, mussten die Gruppen auf Farmakonisi bis zu 24 Stunden warten, bis sie nach Leros gebracht wurden. Zusätzlich wurden wir über ein Boot informiert, das auf dem Weg zur griechischen Insel Lesbos in Seenot geraten war. Nachdem wir die türkische Küstenwache informierten, verloren wir den Kontakt zu dem Boot. Wir fanden jedoch heraus, dass die Reisenden die Rettung durch die türkische Küstenwache verweigerten und ihren Weg nach Griechenland fortsetzten. 12 Stunden später nach ihrem ersten Notruf erhielten wir die Bestätigung, dass sie es ohne Hilfe nach Lesbos geschafft hatten (siehe: http://watchthemed.net/index.php/reports/view/395) .

Am Dienstag, 29. Dezember 2015, wurde das Alarmphone über 4 Gruppen von Reisenden, die auf den griechischen Inseln Pasas und Kalimnos gestrandet waren, informiert. Darüber hinaus wurden wir alarmiert, dass sich zwei Boote in Seenot nahe der griechischen Insel Lesbos befanden. Das Alarmphone kann die Rettung eines der Boote bestätigen. Zum Anderen konnten wir, nachdem wir die griechische Küstenwache informiert hatten, keinen Kontakt mehr herstellen (siehe: http://watchthemed.net/index.php/reports/view/396).

Am Mittwoch, den 30. Dezember 2015, war das Alarmphone mit 3 Booten in Seenot in Kontakt, die auf dem Weg zu den griechischen Inseln von Agathonisi, Lesbos und Pasas waren. Während die türkische Küstenwache eines dieser Boote abfing, wurde ein weiteres von der griechischen Küstenwache gerettet. Die Reisenden auf dem dritten Boot wurden mitgenommen, nachdem sie unabhängig die Insel Pasas erreichten. Weiter wurden wir an diesem Tag über eine Gruppe Reisende informiert, die auf der griechischen Insel Farmakonisi strandete und dort für mehr als vier Tage festsaß (siehe: http://watchthemed.net/index.php/reports/view/397).

Am Freitag, 1. Januar 2016, wurde das Alarmphone über 2 Boote in Seenot alarmiert, die sich auf dem Weg nach Lesbos befanden. Während ein Boot die Insel selbständig erreichte, wurde das andere Boot von der türkischen Küstenwache gerettet und zurück in die Türkei geschickt (siehe: http://watchthemed.net/index.php/reports/view/398).

Am Samstag, 2. Januar 2016, ging beim Alarmphone die Meldung ein, dass sich vier Boote auf dem Weg zu den griechischen Inseln Lesbos und Agathonisi in Seenot befanden. Zwei Gruppen von Reisenden strandeten auf den Inseln Pasas und Samos. Die Gruppe konnte gerettet werden. Während einer Rettungsaktion ging jedoch ein zwei Jahre alter Junge über Bord und ertrank. Er war das erste Opfer des Europäischen Grenzregimes 2016 (siehe:

http://watchthemed.net/index.php/reports/view/399).

Am Sonntag, 3. Januar 2016, wurde das Alarmphone alarmiert, dass sich 10 Gruppen auf dem Weg zu den griechischen Inseln Farmakonisi, Samos, Lesbos, Kos und Pasas in Seenot befinden. Eine Gruppe hatte die Orientierung an der türkischen Küste verloren, während drei Gruppen auf der griechischen Insel Farmakonisi, Samos und Pasas strandeten. Diese wurden gerettet und später auf größere Inseln transferiert. Darüber hinaus war das Alarmphone in Kontakt mit 6 Booten, die sich in Seenot befanden. 4 Boote erreichten die griechischen Inseln Lesbos und Samos aus eigener Kraft oder wurden von der griechischen Küstenwache gerettet. 2 Gruppen von Reisenden wurden von der türkischen Küstenwache abgefangen (siehe: http://watchthemed.net/index.php/reports/view/401).

In der Nacht von Montag auf Dienstag 5. Januar 2016 wurde das Alarmphone gegen Mitternacht über ein oder zwei Boote in Seenot im Ägäischen Meer informiert. Die Boote waren auf dem Weg nach Lesbos, befanden sich aber noch in türkischen Gewässern, wo sie sich mit einem rauem Meer mit extrem hohen Wellen konfrontiert sahen. Wir arbeiteten mit mehreren anderen Solidaritätsgruppen und Einzelpersonen in diesem Fall und informierten die türkische Küstenwache, die darauf eine Suchmission startete. Um 02:00 Uhr erhielten wir die Nachricht von zwei Kontaktpersonen, dass die türkische Küstenwache die Reisenden gerettet hatte. Wir mussten später feststellen, dass einige der Passagiere gerettet wurden, jedoch ertranken zwischen 17-18 Menschen (siehe: http://www.watchthemed.net/index.php/reports/view/405).

On Wednesday the 6th of January 2016 the Alarm Phone was alerted to a boat heading towards Agathonisi. At 6:11am, we were told about a boat, carrying about 100 persons, in Turkish waters, heading towards Agathonisi. They were in no immediate situation of distress. At 7:24, when the boat was just about to enter the Greek search and rescue zone, they were intercepted by a boat of the Turkish coastguard and brought back to Turkey (see: http://www.watchthemed.net/index.php/reports/view/404).

In der Nacht von Freitag auf Samstag und während des 9. Januars 2016, wurde das Alarmphone über 15 Fälle von Booten, mit ungefähr 500-600 Reisenden, in Seenot im Ägäischen Meer informiert. In fünf Fällen strandeten Reisende auf griechischen Inseln. Namentlich auf: Pasas, Farmakonisi und Kastellorizo. In allen Fällen wurden die gestrandeten Reisenden abgeholt, auch wenn einige bis Sonntag warten mussten. Die anderen 10 Fälle betrafen Boote in Seenot in der Nähe der Inseln Samos, Chios, Lesbos, Agathonisi und Nera. In allen außer zwei Fällen, konnte die sichere Ankunft der Reisenden in Griechenland bestätigt werden. Einige Boote schafften es sogar nach Griechenland ohne jegliche Unterstützung. In zwei Fällen konnten wir keine entgültige Bestätigung kriegen, ob die Boote sicher ankamen oder nicht (siehe: http://www.watchthemed.net/index.php/reports/view/403).

Am Sonntag, 10. Januar 2016 wurde das Alarmphone über 7 Fälle im Ägäischen Meer alarmiert: 5 cases of distress at sea near Lesvos and Samos and 2 cases of travellers stranded on the Greek islands Farmakonisi and Samos. In allen Fällen außer einem, konnten wir sicherstellen, dass die Reisenden sicher angekommen sind. In einem Fall wurden die Reisenden von der türkischen Küstenwache gerettet und zurück in die Türkei gebracht. In allen anderen Fällen erreichten die Reisenden Griechenland. In dem Fall, bei dem Reisende auf Samos strandeten, konnten wir keine abschließende Bestätigung ihrer Rettung erhalten. Wir fanden aber heraus, dass die griechischen Behörden Rettungsaktionen auf Samos in die Wege leiteten (siehe: http://www.watchthemed.net/index.php/reports/view/402).

 

[1] http://data.unhcr.org/mediterranean/regional.php

 

[2] http://missingmigrants.iom.int/mediterranean

 

[3] http://www.theguardian.com/world/2016/jan/03/toddler-becomes-europes-first-refugee-casualty-of-2016

 

[4] http://www.publico.es/sociedad/mueren-ahogados-tres-subsaharianos-intentaban.html

 

 

Material

  • Weekly Report: Das Neue Jahr beginnt mit mehr als insgesamt 60 Toten in der Ägäis und in Ceuta (Spanien)

    Zweiwöchentlicher Bericht des Alarmphones, 28. Dezember 2015 – 10. Januar 2016 Das Neue Jahr ist gerade mal ein paar Tage alt und bereits sind mindestens 58 Menschen, beim Versuch das Ägäische Meer zu überqueren, gestorben. Letztes Jahr wurden über eine Million Menschen registriert, die Europa über den Seeweg erreichten. Diese Menschen hatten keine andere Möglichkeit nach Europa zu kommen als die Überquerung des Mittelmeeres. Mehr als 3‘750 ertranken dabei. [2] Am 2. Januar 2016 wurden wir Zeugen des ersten Todesfalles des Jahres im Ägäischen Meer: ein zweijähriger Junge fiel über Bord als das Boot auf die Felsen vor der griechischen Insel Agathonisi aufschlug. Wir waren in Kontakt mit dem Boot bei dessen Überquerung des Meeres. [3] Dieser Tod erinnert uns an Aylan Kurdi und alle anderen Kinder, die im Jahre 2015 starben, aber auch an alle diejenigen, die noch immer jeden Tag ihr Leben riskieren. Am Dienstag, dem 5. Januar, wurde das Alarmphone wiederum Zeuge von mindestens 34 Menschen, die vor der türkischen Küste ihr Leben verloren, darunter viele Kinder. Mindestens zwei Boote kenterten am frühen Dienstagmorgen wegen extrem hohem Wellengang. Die türkische Küstenwache kam zu spät um alle Passagiere zu retten. Aber nicht nur in der Ägäis, auch im westlichen Mittelmeer kam es in den letzten Wochen wiederholt zu Versuchen, die militarisierten Grenzzäune zu den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla zu überqueren. Wieder versuchten hunderte von Reisenden nach Europa zu gelangen, indem sie über die Zäune klettern oder selbige schwimmend umgingen. In der Nacht vom 3. Januar ertranken dabei mindestens drei Menschen. Viele andere wurden durch marokkanische Streitkräfte gewaltsam aufgehalten. Andere Reisende wurden von der spanischen Guardia Civil zurückgedrängt, nachdem sie erfolgreich die Blockade überwunden hatten. [4] Angesichts dieses aggressiven Verhaltens ist es erstaunlich, wie viele Reisende, selbst in Wintermonaten, erfolgreich die europäischen Ufer erreichen. Trotz der verzweifelten Versuche der Europäischen Union, die zerfallenden Grenzregime wieder zu stabilisieren, haben wir den Eindruck, dass nicht die Grenzschutzbeamten oder Frontex-Mitarbeiter, sondern nur das schlechte Wetter die Menschen davon abhält, die Meeresgrenzen zu überqueren und sich zu den griechischen Inseln zu begeben. Jedoch bleiben diese Reisen für jeden Einzelnen lebensbedrohlich. Somit wird das Alarmphone auch im Jahr 2016 nicht aufhören gegen die tödlichen europäischen Grenzen zu kämpfen. Kein Kind und kein Erwachsener müsste sein Leben auf hochseeuntauglichen Schiffen riskieren, wenn sichere Wege nach Europa geöffnet würden.   Zusammenfassung der Fälle In den vergangenen zwei Wochen gingen beim Alarmphone 58 Notrufe ein. Von diesen ereigneten sich 57 im Ägäischen Meer und einer im westlichen Mittelmeer. Zusammenfassungen und Links zu den einzelnen Berichten finden Sie weiter unten.   Westliches Mittelmeer Am Samstag, 2. Januar 2016 um 09:15 Uhr, kontaktierte eine Ansprechperson das Alarmphone von einer marokkanischen Telefonnummer aus. Wir wurden über ein Boot informiert, dass Tangier/Marokko um 02:00 Uhr verließ. An Bord waren 11 Menschen, darunter auch Frauen. Wir konnten die Reisenden nicht direkt erreichen, kontaktierten jedoch die spanische Rettungs-Organisation Salvamento Maritimo (S.M.) um 09:50 Uhr und gaben ihnen die Telefonnummer der Reisenden weiter. Gerade mal 90 Minuten später wurden wir von der Kontaktperson informiert, dass die Reisenden vom Salvamento Maritimo. gerettet wurden und sicher in Spanien angekommen sind (siehe: http://watchthemed.net/index.php/reports/view/400).   Ägäisches Meer Am Montag, 28. Dezember 2015, wurde das Alarmphone über drei Gruppen mit mindestens 230 Reisenden alarmiert. Diese befanden sich auf der griechischen Insel Farmakonisi und kamen nicht weiter. Eine weitere Gruppe von etwa 70 Reisenden war auf der griechischen Insel Pasas gestrandet. Während die Reisenden auf Pasas abgeholt und von der Chios Refugee Support Group rechtzeitig nach Chios gebracht wurden, mussten die Gruppen auf Farmakonisi bis zu 24 Stunden warten, bis sie nach Leros gebracht wurden. Zusätzlich wurden wir über ein Boot informiert, das auf dem Weg zur griechischen Insel Lesbos in Seenot geraten war. Nachdem wir die türkische Küstenwache informierten, verloren wir den Kontakt zu dem Boot. Wir fanden jedoch heraus, dass die Reisenden die Rettung durch die türkische Küstenwache verweigerten und ihren Weg nach Griechenland fortsetzten. 12 Stunden später nach ihrem ersten Notruf erhielten wir die Bestätigung, dass sie es ohne Hilfe nach Lesbos geschafft hatten (siehe: http://watchthemed.net/index.php/reports/view/395) . Am Dienstag, 29. Dezember 2015, wurde das Alarmphone über 4 Gruppen von Reisenden, die auf den griechischen Inseln Pasas und Kalimnos gestrandet waren, informiert. Darüber hinaus wurden wir alarmiert, dass sich zwei Boote in Seenot nahe der griechischen Insel Lesbos befanden. Das Alarmphone kann die Rettung eines der Boote bestätigen. Zum Anderen konnten wir, nachdem wir die griechische Küstenwache informiert hatten, keinen Kontakt mehr herstellen (siehe: http://watchthemed.net/index.php/reports/view/396). Am Mittwoch, den 30. Dezember 2015, war das Alarmphone mit 3 Booten in Seenot in Kontakt, die auf dem Weg zu den griechischen Inseln von Agathonisi, Lesbos und Pasas waren. Während die türkische Küstenwache eines dieser Boote abfing, wurde ein weiteres von der griechischen Küstenwache gerettet. Die Reisenden auf dem dritten Boot wurden mitgenommen, nachdem sie unabhängig die Insel Pasas erreichten. Weiter wurden wir an diesem Tag über eine Gruppe Reisende informiert, die auf der griechischen Insel Farmakonisi strandete und dort für mehr als vier Tage festsaß (siehe: http://watchthemed.net/index.php/reports/view/397). Am Freitag, 1. Januar 2016, wurde das Alarmphone über 2 Boote in Seenot alarmiert, die sich auf dem Weg nach Lesbos befanden. Während ein Boot die Insel selbständig erreichte, wurde das andere Boot von der türkischen Küstenwache gerettet und zurück in die Türkei geschickt (siehe: http://watchthemed.net/index.php/reports/view/398). Am Samstag, 2. Januar 2016, ging beim Alarmphone die Meldung ein, dass sich vier Boote auf dem Weg zu den griechischen Inseln Lesbos und Agathonisi in Seenot befanden. Zwei Gruppen von Reisenden strandeten auf den Inseln Pasas und Samos. Die Gruppe konnte gerettet werden. Während einer Rettungsaktion ging jedoch ein zwei Jahre alter Junge über Bord und ertrank. Er war das erste Opfer des Europäischen Grenzregimes 2016 (siehe: http://watchthemed.net/index.php/reports/view/399). Am Sonntag, 3. Januar 2016, wurde das Alarmphone alarmiert, dass sich 10 Gruppen auf dem Weg zu den griechischen Inseln Farmakonisi, Samos, Lesbos, Kos und Pasas in Seenot befinden. Eine Gruppe hatte die Orientierung an der türkischen Küste verloren, während drei Gruppen auf der griechischen Insel Farmakonisi, Samos und Pasas strandeten. Diese wurden gerettet und später auf größere Inseln transferiert. Darüber hinaus war das Alarmphone in Kontakt mit 6 Booten, die sich in Seenot befanden. 4 Boote erreichten die griechischen Inseln Lesbos und Samos aus eigener Kraft oder wurden von der griechischen Küstenwache gerettet. 2 Gruppen von Reisenden wurden von der türkischen Küstenwache abgefangen (siehe: http://watchthemed.net/index.php/reports/view/401). In der Nacht von Montag auf Dienstag 5. Januar 2016 wurde das Alarmphone gegen Mitternacht über ein oder zwei Boote in Seenot im Ägäischen Meer informiert. Die Boote waren auf dem Weg nach Lesbos, befanden sich aber noch in türkischen Gewässern, wo sie sich mit einem rauem Meer mit extrem hohen Wellen konfrontiert sahen. Wir arbeiteten mit mehreren anderen Solidaritätsgruppen und Einzelpersonen in diesem Fall und informierten die türkische Küstenwache, die darauf eine Suchmission startete. Um 02:00 Uhr erhielten wir die Nachricht von zwei Kontaktpersonen, dass die türkische Küstenwache die Reisenden gerettet hatte. Wir mussten später feststellen, dass einige der Passagiere gerettet wurden, jedoch ertranken zwischen 17-18 Menschen (siehe: http://www.watchthemed.net/index.php/reports/view/405). On Wednesday the 6th of January 2016 the Alarm Phone was alerted to a boat heading towards Agathonisi. At 6:11am, we were told about a boat, carrying about 100 persons, in Turkish waters, heading towards Agathonisi. They were in no immediate situation of distress. At 7:24, when the boat was just about to enter the Greek search and rescue zone, they were intercepted by a boat of the Turkish coastguard and brought back to Turkey (see: http://www.watchthemed.net/index.php/reports/view/404). In der Nacht von Freitag auf Samstag und während des 9. Januars 2016, wurde das Alarmphone über 15 Fälle von Booten, mit ungefähr 500-600 Reisenden, in Seenot im Ägäischen Meer informiert. In fünf Fällen strandeten Reisende auf griechischen Inseln. Namentlich auf: Pasas, Farmakonisi und Kastellorizo. In allen Fällen wurden die gestrandeten Reisenden abgeholt, auch wenn einige bis Sonntag warten mussten. Die anderen 10 Fälle betrafen Boote in Seenot in der Nähe der Inseln Samos, Chios, Lesbos, Agathonisi und Nera. In allen außer zwei Fällen, konnte die sichere Ankunft der Reisenden in Griechenland bestätigt werden. Einige Boote schafften es sogar nach Griechenland ohne jegliche Unterstützung. In zwei Fällen konnten wir keine entgültige Bestätigung kriegen, ob die Boote sicher ankamen oder nicht (siehe: http://www.watchthemed.net/index.php/reports/view/403). Am Sonntag, 10. Januar 2016 wurde das Alarmphone über 7 Fälle im Ägäischen Meer alarmiert: 5 cases of distress at sea near Lesvos and Samos and 2 cases of travellers stranded on the Greek islands Farmakonisi and Samos. In allen Fällen außer einem, konnten wir sicherstellen, dass die Reisenden sicher angekommen sind. In einem Fall wurden die Reisenden von der türkischen Küstenwache gerettet und zurück in die Türkei gebracht. In allen anderen Fällen erreichten die Reisenden Griechenland. In dem Fall, bei dem Reisende auf Samos strandeten, konnten wir keine abschließende Bestätigung ihrer Rettung erhalten. Wir fanden aber heraus, dass die griechischen Behörden Rettungsaktionen auf Samos in die Wege leiteten (siehe: http://www.watchthemed.net/index.php/reports/view/402).   [1] http://data.unhcr.org/mediterranean/regional.php   [2] http://missingmigrants.iom.int/mediterranean   [3] http://www.theguardian.com/world/2016/jan/03/toddler-becomes-europes-first-refugee-casualty-of-2016   [4] http://www.publico.es/sociedad/mueren-ahogados-tres-subsaharianos-intentaban.html    

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🆘 Où sont-elles? 15 personnes disparues en #Méditerranéeoccidentale. Elles sont partie #d'Algérie le 30/11. Depuis pas de contact avec le bateau. @salvamentogob est alerté et nous espérons qu'elles seront bientôt trouvées. #Lesproches s'inquiètent. #NeLesPasLaissezSeNoyer

🆘 Where are they? 15 people missing in the #WesternMed. They left #Algeria on 30 November. Since then, there's no contact to the boat. @Salvamentogob is alerted. We hope they will soon be found. Their relatives are very worried! #DontLetThemDrown!

🆘Dónde están? 17 personas desaparecidas en el #MediterraneoOccidental. Salieron de #Argelia el 28/11, y no ha habido contacto desde entonces. @salvamentogob ha sido informado y esperamos que se les encuentre pronto. Sus seres queridos están preocupados. #NoDejenQueSeAhoguen!

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