Solidarität mit der Freedom Flotilla

Das Schiff Conscience nach dem Drohnenangriff. Foto: Freedom Flotilla Coalition

Angesichts des anhaltenden Völkermordes in Gaza und nach dem Drohnenangriff stehen wir gemeinsam in Solidarität mit der Freedom Flotilla!

Am frühen Morgen des 2. Mai wurden wir Zeug:innen eines weiteren Verstoßes gegen das humanitäre Völkerrecht, als das Schiff Conscience, Teil der Freedom Flotilla, durch zwei Drohnen angegriffen wurde. Das Schiff war  gerade unterwegs nach Gaza, um dringend benötigte humanitäre Hilfe und Medikamente zu liefern. Wenige Stunden vor dem Angriff wurde ein israelisches C-130 Hercules Kampfflugzeug  in Richtung Malta gesichtet. Flugverfolgungsdaten zeigen, dass das Flugzeug im Tiefflug über Ost-Malta flog. Obwohl das israelische Militär sich nicht geäußert hat, vermutet die Freedom Flotilla, dass es israelische Drohnen waren, die auf das unbewaffnete Schiff feuerten und dabei riskierten, die Besatzung und Aktivist:innen auf dem Schiff zu töten. (Eine Untersuchung ist hier zu finden.).  Auf dem Schiff brach ein Feuer aus und brachte die Besatzung in Gefahr. Nach dem Mayday-Notruf der Crew traf ein zypriotisches Frachtschiff ein und löschte den Brand. Die Besatzung weigerte sich, das Schiff zu verlassen, da das bedeutet hätte, das Schiff unbeaufsichtigt zu lassen und den Verlust der Hilfsgüter zu riskieren.

Die israelische Besatzung Palästinas besteht seit 1948, als 700.000 Palästinenser:innen aus ihren Häusern und von ihrem Land vertrieben wurden. Seitdem sehen wir die Ausbreitung israelischer Siedlungen, die nach internationalem Recht illegal sind, und Israel hat dem palästinensischen Volk ein Apartheidregime aufgezwungen. Dieses Regime ist zwar strukturell von Gewalt geprägt, doch seit dem von der Hamas angeführten Angriff vom Oktober 2023, bei dem mehr als 800 Zivilist:innen getötet wurden, erleben wir eine beispiellose Eskalation, bei der der Staat Israel systematische völkermörderische Operationen durchführt, um die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen zu vernichten.

Seitdem gab es über 52.000 Tote, darunter mehr als 17.400 Kinder. Journalist:innen, humanitäre Helfer:innen, Ärzt:innen sowie Krankenwagen und Krankenhäuser wurden systematisch Ziel von israelischen Angriffen – ein klarer Bruch des humanitären Völkerrechts.

Die israelische Belagerung des Gazastreifens, die den Zugang zu lebensnotwendigen Gütern – darunter Nahrungsmittel, Medikamente und medizinische Ausrüstung – sowie die Behandlung von Kranken und Verletzten nahezu vollständig verhindert und die Gesundheitsinfrastruktur des Landes zerstört, ist ein zentrales Instrument des israelischen Völkermordplans.

Angesichts der Hungersnot, unter der die Bevölkerung von Gaza leidet, und des extremen Mangels an Medikamenten, hat die Freedom Flotilla beschlossen, die Blockade des Gazastreifens zu durchbrechen und lebensnotwendige Güter zu liefern.

Das Durchbrechen der Blockade hätte die Aufgabe der europäischen, westlichen und arabischen Staaten sein müssen, gerade derjenigen, die sich ihrer Demokratie rühmen, aber weiterhin Israel unterstützen. Doch erneut sind es Menschen der Zivilgesellschaft, die handeln und dabei ihr eigenes Leben riskieren mussten.

Wir erinnern daran, wie am 31. Mai 2010 das israelische Militär schon einmal  eine Freedom Flotilla angriff, die humanitäre Hilfe liefern wollte. Zehn Menschen kamen dabei ums Leben. Wie ein Aktivist der Freedom Flotilla betonte: „Wir leben in einer Zeit, in der Schiffe mit modernstem Kriegsgerät frei verkehren können, während Schiffe mit dringender humanitärer Hilfe für eine hungernde Bevölkerung in Flammen aufgehen.“

Während Premierminister Netanjahu als „finale Lösung“, die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens auf 45 Quadratkilometer eingrenzen und die verbleibenden 90 % des Streifens zu besetzen, verurteilen wir die Weigerung des Europäischen Parlaments, den inakzeptablen und potenziell tödlichen Angriff auf die Freedom Flotilla zu diskutieren und die ethnische Säuberung und den Völkermord am palästinensischen Volk zu verurteilen.

Wir verurteilen auf das Schärfste den vorsätzlichen Angriff auf ein ziviles Schiff, das lebenswichtige Güter und medizinische Hilfe transportiert.

Wir verurteilen das Schweigen und die Tatenlosigkeit westlicher und arabischer Staaten zur Verteidigung der Menschen in Gaza angesichts eines weiteren eindeutigen Verbrechens durch Israel, wodurch sie dessen vollständige Straffreiheit bestätigen.

Wir stehen in Solidarität mit denjenigen, die in Gaza noch immer Widerstand gegen die unaufhörlichen Vernichtungsversuche durch die israelischen Streitkräfte leisten, sowie mit denjenigen, die sie wie die Besatzung der Freedom Flotilla unterstützen, diese Taten anprangern und handeln, um das Genozid zu stoppen.

 

Erstunterzeichner:innen

  1. Al Bawsala / Tunisia
  2. Alternative Intervention of Lawyers, Athens
  3. Aktionstage Enough
  4. Aswat Nissa
  5. ASGI – Association for Juridical Studies on Immigration
  6. Association Beity – Tunisia
  7. Anti-Apartheid movement (AAM)
  8. Avocats Sans Frontières (ASF)
  9. Bewegung für den Sozialismus 
  10. Border Forensics
  11. booq Palermo – Bibliofficina di quartiere
  12. Cantine Tambouille
  13. Center for Research and Elaboration for Democracy 
  14. Centhra Malaysia
  15. Chile Lawyers for Palestine 
  16. Collectif National pour la Reconnaissance des Crimes Coloniaux 
  17. CORPORACION JURIDICA ALTERNATIVA CIUDADANA (Corpojurídica AC) – Colombia
  18. Comité pour le respect des libertés et des droits de l’Homme en Tunisie – CRLDHT
  19. Convenzione dei diritti nel Mediterraneo
  20. Damj, the Tunisian Association for Justice and Equality
  21. de:criminalize
  22. Fédération des tunisiens citoyens des deux Rives – FTCR (France)
  23. Feministisches Streikkollektiv Zürich
  24. Figli delle chiancarelle 
  25. Fundación Solidaire
  26. Gruppo Melitea
  27. Italiani Senza Cittadinanza
  28. iuventa-crew
  29. Jüdische Stimme für Demokratie und Gerechtigkeit in Israel/Palästina (JVJP), Switzerland
  30. Il Centro di ricerca ed elaborazione per la democrazia ( CRED) 
  31. KEERFA MOVEMENT UNITED AGAINST RACISM AND FASCIST THREAT 
  32. LasciateCIEntrare/MaipiuCie
  33. Legal Clinic on Migration and Asylum University of Roma Tre
  34. LEGAL TEAM ITALIA
  35. LIMINAL
  36. MALDUSA Project
  37. Mediterranea Saving Humans
  38. Mesdhe (Albania)
  39. migration-control.info project
  40. Missing Voices (REER)
  41. Movement for Debt and Reparations 
  42. Mv LOUISE MICHEL 
  43. Nachaz Dissonances Tunisia
  44. NOMAD08 TUNISIA
  45. PAL Commission on War Crimes, Justice, Reparations, and Return, Co-Counsel to Freedom Flotilla Coalition 
  46. Palestina e lirë (Albania)
  47. Palestine Solidarity Alliance 
  48. r42-SailAndRescue
  49. Rizomi.Lab
  50. Reclaim The Sea CIC
  51. Refugees platform In Egypt (RPE)
  52. Salvamento Maritimo Humanitario- SMH
  53. SAR Malta
  54. SARAH-Seenotrettung
  55. Sea Punks e.V.
  56. Seasters Coop
  57. THFwelcome e.V.
  58. Tunisian Association for the Defense of Individual Freedoms
  59. Tunisian Forum for Social and Economic Rights FTDES
  60. USA Peace Council
  61. WeAreOkay
  62. Watch the Med AlarmPhone 
  63. Worldwide Lawyers Association (WOLAS) as co-counsel to Freedom Flotilla Coalition
  64. Ya Basta Bologna

  1. Lamis J. Deek, Director of Legal and Diplomatic Affairs- PAL Commission on War Crimes, Justice, Reparations, and Return. Co-counsel To Freedom Flotilla
  2. Amadou Mbow, Président de l’Association Mauritanienne pour la citoyenneté et développement.
  3. Ridha Tlili, Film maker
  4. Pablo Andrés Araya Zacarías, Abogados Chilenos por Palestina, PAL Commission 
  5. Dimitra Linardaki Lawyer, Athens 
  6. Εvgenia Kouniaki, Lawyer, Alternative Intervention of Lawyers, Athens
  7. Ridwana Ibrahim
  8. Ioanna stentoumi
  9. Thanasis Kampagiannis, Lawyer, ex councillor in the Board of Directors in the Athens Bar Association
  10. Pablo Azarcaya, Attorney, Chile, PAL Law Commission,  Chile for Palestine 
  11. Evgenia Kouniaki, Attorney, Greece, PAL Law Commission, Alternative Intervention 
  12. Daniel Kovalik, Attorney, USA, PAL Law Commission, Peace Council USA
  13. Petros Constantinou,coordinator KEERFA GREECE 
  14. Sabrine Fourek
  15. Leonor aurrekoetxea
  16. Eleni Solomakou, Jurist/PhD Candidate NKUA
  17. Chryssa Maramatha
  18. DIMITRIW ZOTOS Athhens Bar accosiation No 9067
  19. Mountada Ettajdid, Tunis

 

Alarmphone on X

"The truth is, this suffering is not accidental. It is engineered. Designed to discourage others from coming. To send a message that even if you survive the war, the hunger, the journey, you will not be welcomed." @DavidYambio of @RefugeesinLibya

On 15, 16 and 17 May, the association @fii_boza is organising the 4th edition of the 72-hour #PushBackFrontex event in #Mbour #Senegal to fight against fortress europe and for freedom of movement for all! #nofrontex #HumanRights
Follow them here:

Boza fii @fii_boza

Lot 4 ; Retour en images du point de presse sur le déploiement de Frontex au Sénégal (Afrique). 72h Push Back Frontex ✊🏽

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#HumanRights

Le 15, 16 et 17 mai l'association @fii_boza organise la 4eme édition des 72h #PushBackFrontex à #Mbour #Senegal pour lutter contre la forteresse europe et pour la liberté de circulation pour tous et toutes! #nofrontex #HumanRights
Pour les suivre:

Boza fii @fii_boza

Lot 4 ; Retour en images du point de presse sur le déploiement de Frontex au Sénégal (Afrique). 72h Push Back Frontex ✊🏽

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